„Wenn die Temperatur unter 9 Grad sinkt, gehen die nicht raus." - sagt Toni Weinzierl über seine Bienen. Ganz anders Toni selbst, der Dachdeckermeister von Beruf ist. Er muss fast bei jedem Wetter raus, wenn‘s sein muss. Und auch das macht er mit Leidenschaft.
„Als ich geboren bin, waren wir hier schon in Adlfurt. Der Vater starb, da war ich gerade einmal zwei Jahre. Die Mutter hatte alle vier Kinder dennoch gut durchgebracht." Toni lernt später Zimmermann und wird neugierig auf alles, was mit Dach zu tun hat: Der Dachstuhl, die Kupfer- und Metallarbeiten und überhaupt das Dachdecken. Wer auf dem Dach ist, hat den Überblick. Der bekommt einen Biberschwanz nach dem anderen gereicht und fügt sie zusammen. Dass die Tätigkeit des Dachdeckers wohl auch etwas mit Lifestyle zu tun hat, lässt der Zigarillo erahnen, den Toni lässig im Mundwinkel hält.
Die Bienen kamen erst vor ein paar Jahren dazu; mittlerweile sind es fast 20 Völker; die von Christiane, seiner Frau, noch gar nicht dabei. Gibt es nicht so manche Gemeinsamkeiten mit den Bienen? Auch sie ja Allrounder für so mancherlei Gewerke und auch sie brauchen einander, um ihre Arbeit gut zu machen. Biene oder Dachdecker – beide haben ihre Berufung, etwas zu schaffen, was über sie hinaus Bestand hat und anderen dient. Einmal im Jahr ist Toni übrigens auf dem Dach der Christuskirche anzutreffen, um die Dachrinnen zu reinigen. (17.4.2021)